„Sowohl als auch“ oder die Bildbetrachtung eines Skeptikers
Warum fährt denn das Mädchen jetzt gleich durch die Pfütze? Weil das der kürzeste Weg ist oder doch eher, weil es Spass macht? Warum macht es denn Spass, auf diese Art Wirkung zu erzielen? Warum unterstellen wir dem Mädchen überhaupt die Intention, mit seiner Fahrt durch die Pfütze Wirkung und Spass erzielen zu wollen?
Weil das logisch ist?
Wenn das also völlig logisch wäre, gäbe es dann überhaupt noch eine Handlungsalternative? Und sind wir nicht auch noch – logischerweise – so „programmiert“, solche Momente genau so und nicht anders zu beurteilen? Wie könnte man diesen fotografierten Moment anders bewerten? Okay, mit Humor ist vieles (scheinbar) möglich… Aber im Ernst: Wären wir also durch die Evolution derart „programmiert“, wäre dann, um es etwas poetisch auszudrücken, unsere Seele vom Universum nur geborgt? Sind dann unsere Entscheidungen, unsere Ziele, unsere Wünsche und unser Denken in Wahrheit nur Träume des Universums? Wie subjektiv sind dann unsere Momente, unsere Zeit-Räume? Ist Subjektivität nicht einfach nur eine Illusion? Denn in Wirklichkeit wäre ja eigentlich alles reine Objektivität. Werden wir lediglich von Moment zu Moment gejagt mit der Illusion im Kopf selbst zu handeln?
Sind wir nun frei oder sind wir lediglich Bioroboter?
Sowohl als auch, wäre meine Vermutung. Es fühlt sich jedenfalls so an, als ob man frei wäre, sich zu entscheiden, durch eine Pfütze zu fahren oder – eben nicht. Und das ist es, was, subjektiv betrachtet, letztlich zählt. Aber objektiv betrachtet, ereignet sich zugleich alles lediglich folgerichtig und vorhersehbar im Rahmen statistischer Wahrscheinlichkeit und somit scheint jeder Moment wesentlich determiniert zu sein.
Freier Wille und Determiniertheit sind somit vielleicht einfach zwei Seiten der gleichen Medaille. Und dieses Sowohl-als-auch bewusst zu erleben, kann Ursache für spirituelles Eins-Sein mit dem Universum werden.
21. April 2017
Lieber Franz
Mich stimmt immer sehr traurig wenn ich sehe wie die heutige Jugend auf die Freiheit und Unabhängigkeit pfeift. Wir haben so sehr in den 60-er und 70-er für die Freiheit gekämpft…..
Liebe Grüsse
Jaromira
PS: Super Bild mit der Pfütze.
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