Lost in Lowland

Dort wo das Land immer flacher wird, stehen nur noch gut bewollte Schafe im rauen Wind. Aber das ist eher ein Klischee. 

Denn an der Nordsee zumindest gibt’s immerhin auch zahllose Windräder, die diese minimalistische Landschaft so unverkennbar prägen. Dort endlich scheint das unbeständige Meer nicht mehr weit. 

Aber wenn die Küste beinahe so flach ist wie Wasser, dann ist bei Ebbe kein Meer mehr da. Nur noch verlorene Bojen im dunklen Schlick, Wattvögel auf Nahrungssuche in den verbliebenen Pfützen, in der Ferne winzige hüpfende Drachen der unsichtbaren Kitesurfer, ein paar wiederkäuend herumliegende Rinder in den nahen Salzwiesen, lange, flache, blendend helle Sandbänke, einzelne, wie verloren wirkende Spaziergänger und Velofahrer, ein Restaurant auf absurd hohen Stelzen, endlose Himmel und natürlich der stete, fast schon unerbittliche Wind. 

Eine Weite in der man sich verlieren könnte.

Das Meer lässt sich nur noch erahnen. Furiose Wellen glitzern ganz fern in der Sonne am Horizont als wäre das Bild eine Fata Morgana. Dennoch fehlt es nicht, das Meer, denn überall sind seine Spuren zu sehen, auch zu riechen. Und man bekommt leichthin schon ein Vorgefühl für die kommende Flut.

(Die Bilder können durch anklicken vergrössert werden)