Das Leben selbst ist der Motor.
Er sucht diese Intensität, geht immer wieder an seine Grenzen, will alles und sofort. Das Laute und Schnelle siegt zuverlässig im Wettlauf der Evolution.
Manchmal ist dieses Laute und Schnelle auch das Schöne.
Doch warum ist es das? Weil es erfolgreich ist? Weil wir auf diese Reize programmiert sind?
Intensität der Farbe, der Fruchtbarkeit. Wir reden nicht über Symbole. Nein, wir sprechen hier von Rot. Ganz unmittelbar, rein, rasend und unbarmherzig.
Rot – so sanft wie der Beat von Charly Watts auf Rocks Off; so rabiat wie ein lauer Spätsommerabend.
Rot – so laut wie das Vakuum jenseits des Sonnensystems; so leise wie der inbrünstige Schrei eines einsamen Pottwals im Dunkel des Pazifiks.
Rot – so verrückt wie die tägliche Dosis Fluctine zum Frühstück; so normal wie ein Massaker an Ureinwohnern auf einer Karibikinsel.
Rot ist ein irres, befreiendes Lachen.
Rot ist eine Träne, gefüllt mit dem Salz aller Enttäuschungen.
Der Mohn jedenfalls ist rot…
Wir leben, um diese Intensität zu fühlen. Sie nährt unsere Wünsche, unsere Illusionen, unsere Wahnvorstellungen, ohne die wir keinen Tag atmen könnten. Wir lassen uns zu neuen Rekorden hetzen und in absurde Extremismen treiben. Aber an guten Tagen wollen wir einfach nur glücklich sein, lieben und über uns selbst lachen. Insofern wir überhaupt leben, sind wir nur diese Gefühle. Alles andere sind intellektuelle Selbsttäuschungen.
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