Während meiner ersten Ausstellung 2017 in Weinfelden hing dieses Set mit zwanzig kleinformatigen Bildern im Restaurant Frohsinn. Ich nannte die Serie „Milan Station“, obwohl ich die Fotos im Sommer 2014 im Bahnhof in Florenz aufgenommen habe. Einfach so beim Warten auf den Anschlusszug, also zum Zeitvertreib. Die Bilder haben sich quasi selber gemacht, in Gedanken war ich nur halb dabei. Dazu passt dann auch die Verwechslung von Florenz mit Mailand… Aber eigentlich spielt es gar keine Rolle, wo sich diese Szenen abgespielt haben.
Was für mich zählt, das ist der Glanz der durch Millionen Schritte glatt geschliffenen grauen Steine, das verklärende Reiseblau und der pulsierende Schwung, dieses nimmermüde Auf und Ab an sich.
Die Geschichte dieser kleinen Fotoserie hat noch eine andere Facette. Ruedi Würgler hat damals diese Ausstellung organisiert und kuratiert. Beim Sichten möglicher Bilder in meinem digitalen Archiv ist ihm diese Serie überhaupt erst aufgefallen. Ich selbst hatte sie bereits „vergessen“. Insofern gebührt ihm ein spezieller Dank dafür, dass diese Bilder noch leben.
Immer wieder übe ich mich darin, all das Verrückte unserer Zeit mit Gelassenheit hinzunehmen. Eine Übung, die leider nicht immer so gut gelingt. Am besten tut es das noch mit dem Fotoapparat draussen in der Natur, wenn ich an meinen Bildmetaphern arbeiten kann. Der Herbst ist dafür eine wunderbare Quelle.
Again and again I practice taking all the crazy things of our time with serenity. An exercise that unfortunately does not always work so well. It’s best to do this with the camera outside in nature, when I can work on my metaphors. Autumn is a wonderful source for this.
(Zum Vergrössern, einfach auf ein Bild klicken – To enlarge, just click on a picture)
Ein halbes Jahr ist’s schon her seit meinem letzten Beitrag. Eigentlich sollte das anders laufen… Aber irgendwie geht das zurzeit ja den meisten so – dass ein Virus einen Strich durch schöne Pläne und Projekte macht. Im März schon wollte ich eine Ausstellung in meinem Wohnort Weinfelden durchführen. Das klappte dann nicht, weil ich mich mit dem Aussteller nicht auf die Bedingungen einigen konnte. Zum Glück, denn die Ausstellung wäre in den Lockdown geraten. Nun, zwei weitere Projekte für Mai und Juni mussten dann sowieso auf den Spätsommer und Herbst verschoben werden. Sobald diese Termine einigermassen gesichert sind, werde ich hier auf meiner Homepage darauf hinweisen.
Inzwischen habe ich kaum mehr fotografiert. Aber heute habe ich meine Bilder aus Camogli aus dem Archiv geholt und zeige hier einige davon. In der ersten Februarwoche war ich dort. Kühles, aber schönes Wetter, kaum Touristen und das Meer zu fotografieren war durchaus reizvoll. Das Corona-Virus war noch kein Thema, alles schien normal zu sein. Doch bekanntlich war die Seuche längst im Land. Vier Wochen später galt in ganz Italien eine Ausgangssperre, die uns in dieser Härte zum Glück erspart geblieben ist.
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(Nummer 4 und 5: Intentional Camera Movement, 1 und 6: Langzeitbelichtung, 7 – 9: Lochkamera)
Zum Ende des Winters noch eine kleine Bildserie mit Stimmungsbildern, die mein ambivalentes Verhältnis zu dieser Jahreszeit sehr schön zum Ausdruck bringen.
Preise und Konditionen der Bilder bitte hier anfragen.
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At the end of the winter, here a small series of pictures with moods that express my ambivalent relationship to this season perfectly.
Prices and conditions of the pictures just inquire here.
To enlarge, simply click on a picture (needs some time to load).
Letzten Feitag Morgen fiel mir während des Frühstücks beim Blick aus dem Fenster ein deutlicher Bodennebel über dem Thurfeld auf. Das sprach für eine recht kühle Nacht und Verdunsten des Morgentaus in diesen ersten wärmenden Sonnenstrahlen, denn geregnet hatte es zuvor nicht. War das nun ein Motiv oder etwa nicht?
Es kostete mich zwar einiges an Überwindung, doch bin ich alsdann mit Fahrrad und Kamera an den Ort des Geschehens geradelt. Dort blinzelte ich erwartungsvoll in die Sonne. Ja, Bodennebel im Gegenlicht, das wäre doch was. „Sonnenstrahl trifft Morgentau“ weiterlesen →
Hier ein paar aktuelle Bilder vom Teich in unserem Garten, aufgenommen bei grauem Himmel…
at the pond 1
at the pond 2
at the pond 3
at the pond 4
at the pond 5
Und hier ein paar Bilder vom Seerhein in Tägerwilen, aufgenommen vor ein paar Tagen beim Grillabend des Kreuzlinger Fotoclubs. Da war das Licht fantastisch. Vielleicht kommt das ein bisschen rüber.
Total zufällig bin ich beim Spazieren in diese Sportveranstaltung hinein geraten. Weniger zufällig hatte ich eine brauchbare Kamera dabei. Eigentlich würde man jetzt dazu etwas im Reportagestil erwarten. Aber irgendwie geht mir das Journalistenhandwerk leider ziemlich ab.
Ich hätte den jungen Mann wenigstens kurz fragen sollen, ob er mit einer Publikation dieser Bilder einverstanden wäre. So halte ich das im Allgemeinen bei meinen wenigen veröffentlichten Streetfotografien, bei denen Personen erkennbar abgebildet werden. Ich hab’s leider versemmelt.
…und dann ist meine Ausstellung im Restaurant Frohsinn in Weinfelden zu Ende. Grund genug um eine kleine Auswahl mit „Bildern einer Ausstellung“ zu zeigen. (Zum Vergrössern wie immer bitte einfach auf die Bilder klicken. Diese Fotos sind recht gross, so dass man, falls im Galerie-Bilder-Modus unten rechts „Bild in Originalgrösse anschauen“ gewählt wird, noch genug von den Exponaten zu sehen ist.)
Jetzt, wo der warme und sonnige Oktober sich dem Ende zuneigt und die eher nasskalten Spätherbsttage vor der Tür stehen, strolchen meine Gedanken öfters mal etwas wehmütig zum Sommer zurück, zum Frühsommer gar, mit seinem frischen, unbeschwert gleissenden Licht, dem Glühen und Zirpen…
Viele Menschen träumen in Schwarz-Weiss. Auch bei Erinnerungen verblassen oft die Farben, manchmal fast ganz – bis auf einen winzigen goldigen Rest.
Auch wenn ich bisher schon versucht habe, mich mit der Bildpublikation zurückzuhalten – aus gegebenem Anlass werde ich jetzt noch „sparsamer“…
Annett hat, wie ich finde, vor ein paar Tagen eine gute Antwort auf den reisserischen Abgesang auf die Fotografie in der NZZ geschrieben. Dabei betont sie zu Recht die Verantwortung, die jeder Einzelne trägt, sei es bei der Publikation oder beim „Konsum“ von Fotografie oder Fotokunst. Diese Verantwortung würde manch anderer Kunst- und Kulturgattung ebenfalls recht gut tun. Man rechne zum Beispiel einmal aus, wieviele Bücher im Laufe eines Menschenlebens gelesen werden können (das sollen ca. 3’000 bis 4’000 sein, wenn man wirklich viel liest) und vergleiche sie dann mit der Flut, die jährlich allein in deutscher Sprache auf den Markt geschüttet wird (ca. 90’000 Buchtitel). Spricht man denn vom Massengrab der Literatur?
Obwohl dieser „Massengrab-Beitrag“ letztlich wenig differenziert ist und primär dazu dient, der NZZ die verkaufte Auflage bzw. die Klickzahlen ein klein wenig anzuheben, kann er dennoch auch als nützliches Warn- und Stoppzeichen für alle Fotografen, Fotoamateure und Fotokünstler begriffen werden.
Weniger ist auch hier wieder mehr! Die Gesetze des Marktes kann man nicht aushebeln. Die Nachfrage nach Fotokunst bleibt auf absehbare Zeit begrenzt. Also sollten die Akteure ihr Angebot entsprechend anpassen und eher die Qualität statt die Quantität „hochschrauben“. Vielleicht stiege dann einmal auch die Nachfrage…?
Frommer Wunsch, wird man sagen. Aber ich gehe jetzt mal mit gutem Beispiel voran (na, wenigstens was die Quantität betrifft…). Ich bin eh schon ein Slow-Blogger. Ab jetzt werde ich zudem die Zahl neu publizierter Bilder nochmals reduzieren.
Also, heute im Angebot: 1 Bild. Bitte schön.
girl, 5 smartphones, fish – common grave of photography