Früher als Student in Zürich habe ich einige Zeit mit Warten auf Anschlüsse, Ein-, Aus- und Umsteigen am Bahnhof Stadelhofen verbracht. Die besondere Architektur der Perronüberdachung mit den schiefen Eisenträgern fand ich jeweils recht kurzweilig. Kein Vergleich mit anderen, eher tristen modernen Bahnhöfen. Mir gefiel dieses Schwungvolle und Organische, was mich wiederum – etwas weit hergeholt vielleicht – auch an H.R. Gigers Alien erinnerte. Jedenfalls scheint der Architekt die besondere Gabe zu besitzen, aus totem Stahl und Beton etwas „Lebendiges“ zu gestalten. Nicht die reine Funktion steht bei ihm im Vordergrund, sondern die künstlerische Ausgestaltung von Nutzbauten. Ich brauche Santiago Calatrava ja nicht näher vorzustellen, er ist weltbekannt. Hingegen zitiere ich gerne aus Wikipedia zum Stadelhofer Bahnhof:
Beim Neubau der Station blieb das 1894 erbaute spätklassizistische Aufnahmegebäude bestehen. Es wurde in die vom Architekten Santiago Calatrava aus Beton und Stahl gestaltete Perronüberdachung integriert, bei der ihm die Rippen eines Stiers Vorbild waren. Besonders auffallend ist die für die nächtliche Verschliessung der Abgänge zum unterirdischen Ladenbereich und den bergseitigen Perrons gewählte Lösung mit kunstvollen Klapptoren. Eine ebenfalls organisch-skulpturale Treppen- und Brückenanlage führt als Fussgängerpassage neben dem Eingangsgebäude vom Bellevueplatz über die Gleise bergan zu einer Passerelle, die oberhalb der Gleise parallel verläuft und den Passanten Sitzmöglichkeiten und Aussicht bietet. (Wikipedia) „Calatrava in St. Gallen“ weiterlesen